LÖTZENER „INSEL”

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LÖTZENER „INSEL”
Der westliche Teil von Lötzen mit einer Fläche von ca. 326 Hektar wird als Lötzener „Insel“ bezeichnet, deren Grenzen von Gewässern – drei Seen und drei Kanälen – markiert werden.
Die südöstliche Grenze der Lötzener „Insel“ bildet das Ufer des Löwentinsee-Sees (über 2 km). Im Nordosten wird sie vom Stadtzentrum durch den Lötzener Kanal (2,13 km lang) getrennt, der den Lötzener- und den Kissain-See verbindet, während sie im Nordwesten vom Kissain-See (ca. 1,84 km lang) begrenzt wird, der Teil des zweitgrößten Seenkomplexes in Polen ist – dem Mauerseekomplex. Im Westen wird die Grenze der Lötzener ‚Insel“ durch den Schönberger Kanal (250 m lang) und dann durch das Ufer des Taytasees (ca. 680 m lang) markiert.
Im Süden wird das Gebiet der Lötzener „Insel“ durch den 1,20 km langen Löwentin-See – Kanal begrenzt, der die Tayta-See und Löwentin-See verbindet.

Auf der Lötzener „Insel“ gibt es auch zwei kleine Gewässer: Kleiner Popówka-See (Fläche 3,20 ha) und Großer Popówka-See (Fläche 5,60 ha). Dieser letztgenannte See ist über einen kurzen (230 m langen) Kanal mit dem Kissain-See verbunden.

Die Hauptverkehrsachse der Lötzener „Insel“ ist die Nationalstraße Nr. 39, im Gebiet von Lötzen Stanislaw-Moniuszko-Straße genannt, die von Westen mit der Woiwodschaftsstraße Nr. 592, im Stadtgebiet Fryderyk-Chopin-Straße genannt, verbunden ist. Die Eisenbahnlinie Allenstein-Bialystok verläuft ebenfalls entlang des Ufers des Löwentin-Sees durch die „Insel“. Die Verbindung zur Lötzener „Insel“ wird durch 8 Brückenübergänge hergestellt: 4 Brücken über den Lötzener – Kanal (darunter eine historische Drehbrücke und eine Eisenbahnbrücke), 2 Brücken (Straßen- und Eisenbahnbrücke) über den Löwentin-See-Kanal, eine Straßenbrücke über den Schönberger Kanal und eine Fußgängerbrücke über den Lötzener – Kanal.
Im östlichen Teil der Lötzener „Insel“ befindet sich eine kompaktere Bebauung mit attraktiven Denkmälern (die Drehbrücke aus dem 19. Jahrhundert, die Deutschordensburg (heute ein Hotel) und die Feste Boyen), Wohn- und Sportgebieten (Stadion, Tennisplätze, Wasser- und Seilpark) sowie Kasernenanlagen, darunter das nach Zawisza Czarny [Zawisch der Schwarze] benannte Garnisonshauptquartier der 15. mechanisierten Lötzener-Brigade.
Im Norden, an den Ufern des Kissain-Sees, befinden sich Erholungs- und Freizeitzentren, darunter das Zentrale Sportzentrum – Olympia-Vorbereitungszentrum.

Der übrige Teil der Lötzener „Insel“ ist unbebaut. Die historische St. Bruno-Straße führt durch die Lötzener „Insel“ auf der Pilgerroute des Jakobswegs (Droga Polska – Camino Polaco), die zum Heiligtum in Santiago De Compostela in Spanien führt, sowie auf der lokalen St. Bruno-Route, die zum Hügel oberhalb des Löwentin-Sees führt, dem mutmaßlichen Ort seines Martyriums. Es gibt auch ausgeschilderte, attraktive Wander- und Radwege rund um die Feste Boyen und ihre Umgebung sowie die St.-Bruno-Straße (einschließlich der Masurischen Radschleife um die Großen Seen), zu denen wir Sie einladen.

GESCHICHTE DER LÖTZENER „INSEL”
Die Lötzener „Insel“ ist die Wiege der ältesten Geschichte der Stadt.
Im Jahr 1935 wurden am Kleinen Popówka-See Rentiergeweihe mit Bearbeitungsspuren gefunden. Der Fund, der auf 15.000 – 14.000 Jahre v. Chr. datiert wird, gilt als die älteste Spur menschlicher Besiedlung an den Großen Masurischen Seen.
Im Gebiet der Lötzener „Insel“ wurden 11 archäologische Stätten erforscht, von denen 8 Überreste frühmittelalterlicher Festungen und Siedlungen, 2 prähistorische Gräberfelder und in einem Fall eine Grabstätte für die Opfer der so genannten Tatareninvasion von 1657 sind. Die größte Ansammlung archäologischer Spuren findet sich im südöstlichen Teil der Lötzener „Insel“ – im ehemaligen Schlossgarten (heute Roger Goemaere Park) sowie an den Ufern von Löwentin- und Kissain-See.

Auf der Landenge, die von der Lötzener „Insel“ gebildet wird, stand die erste Deutschordensfeste wahrscheinlich schon 1285, aber die historischen Quellen erwähnen die Existenz der hiesigen Vogtburg erst zwischen 1335 und 1341.
Nach der Säkularisierung des Ordens im Jahre 1525, wurde das mehrfach zerstörte und wieder aufgebaute Schloss Lötzen, die der Stadt 1612 ihren Namen gab, Sitz der herzoglichen Drosten und Mitte des 19. Jahrhunderts Sitz der Kommandantur der Feste Boyen sowie (seit 1916) Standort der sogenannten Vaterländischen Gedenkhalle.
Der älteste Standort der Burg Lötzen war wahrscheinlich ein anderer als der heutige, was durch den im 19. Jahrhundert verwendeten deutschen Namen Althof und den masurischen Namen Stari Zamek, der den nördlichen Teil der Lötzener Insel vom Schönberger-Kanal bis zur Mündung des Lötzener-Kanals in den Kissain-See bezeichnet, belegt werden kann.

Zwischen 1764 und 1765 wurden die Lötzener-, Löwentin-See- und Schönberger-Kanäle gegraben, die das beschriebene Gebiet zu einer echten Insel machten.
Die größte Umgestaltung der Landschaft der Lötzener Insel fand in den Jahren 1844 – 1859 statt, als mit großem Aufwand eine Artilleriefestung – die Feste Boyen – gebaut wurde, die die Landenge zwischen den Großen Masurischen Seen bewachte. Die Errichtung der Festung und der Aufbau einer Garnison führten auch zum Bau zahlreicher Kasernen in ihrer Umgebung. Die Feste Bojen erfüllte ihre Aufgabe im Ersten Weltkrieg sehr gut, sie hielt im August 1914 einem Angriff einer russischen Armee stand und diente später – im September 1914 und im Februar 1915 – als Brückenkopf für die siegreiche deutschen Gegenoffensive. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Feste Boyen das Geheimdienstlager der Generalstabsabteilung „Fremde Heere Ost”, in dem gefangene Offiziere der Roten Armee (darunter Generalleutnant Andrej Wlassow) festgehalten und verhört wurden. Etwa 40 % der Fläche der Lötzener Insel zwischen den Stanisław Moniuszko und St. Bruno-Straßen sind als historisch wertvolles Gebiet zum Schutz des architektonischen Umfelds der Feste Boyen und ihrer Umgebung in die Denkmalliste eingetragen.

Fotografien©W.M.Darski


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